Hinter jedem von Wiebke Dreyers Bildern steht ihre Leidenschaft für Farbe und Licht. Alles um uns herum wird von Farbe definiert und ohne Licht keine Farbe.

Als visueller Mensch in Norddeutschland aufzuwachsen, bedeutete schon früh, alle Variation von Licht lieben zu lernen und seine Abwesenheit während dunkler kurzer Wintertage zu fürchten. Es bedeutet auch, mit einer langen und subtilen Tradition der Malerei von Licht vertraut zu sein.

Der Umzug nach Barcelona ins mediterrane Licht war zunächst wie ein Schock, aber natürlich mehr als faszinierend, besonders angesichts der Gleichgültigkeit ihrer Kommilitonen gegenüber dem Licht. Im starken mediterranen Licht müssen Farben besonders intensiv sein, um sich nicht zu verlieren, im Gegenteil zu den eher pastellenen Farben des Nordens. Und so begann Wiebke dort ihre Malerei über Farben, zunächst von mediterranen Landschaften und Architektur inspiriert, um dann langsam immer ins Abstrakte zu gehen.

Künstler die sie mehr oder weniger auf diesem Weg begleitet haben sind die Blaue Reiter Künstler, Joan Miró, Paul Klee, Frida Kahlo, Gerhard Richter, Antoni Tàpies und Miquel Barceló. Aber auch Schriftsteller wie Isabel Allende und Gabriel García Marquéz und ihre Lateinamerikanische Kultur haben das Ihre dazu beigetragen. Und nicht zu vergessen die Lieblingsautorin ihrer Kindheit, Astrid Lindgren.

Während des Masterstudiums begann Wiebke ihre erste abgeschlossene Serie, die "Farbe und Wörter" Serie, die von sich mit dem Einfluss von Sprache auf das Sehen von Farbe beschäftigt und von Wahrnehmung im allgemeinen. Sie führte zu den "Farbzirkel" Bildern", die allerdings mehr expressiv sind und mehr und mehr von Farbe an sich handeln.

Eine Reise nach Marokko 2002 und eine Nacht in der Sahara führte zu neuen Techniken, Sand und Pigmente stehen jetzt im Mittelpunkt der "Wüstenbilder".   

Lange Spaziergänge in ihrem lokalen Park   Hampstead Heath mit seinen auf wunderbare Weise der Wüste ähnlichen Wegen integrierten die Inspiration der Sahara auch ins alltägliche Leben und führten zu der Serie "Erdbilder", die sich sehr mit Natur und Umfeld beschäftigt und damit auch wieder einen Bogen zu den ersten Bildern über mediterrane Landschaften schlägt.

Im starken farblichen Kontrast dazu ist die neueste Serie "Bühnenbilder", inspiriert von einer   kürzlich entdeckten Liebe zur Oper, besonders Wagner und den starken künstlichen Farben und Umfeld des Theaters, und als Folge der immer wieder auftauchenden "Musikbilder" (Künstlerin in Residence während der Güttler Musiktage). Künstliche Landschaft versus Natur.

Aber was auch immer auch der Hintergrund, fast alle Bilder sind das Ergebnis langer Spaziergänge in der Natur, während der Wiebke entspannt und mit klarem Kopf Bilder entwirft.